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3 Mar 2011

I Ernst Jüngers fotspår

Militär historia
Nils Fabiansson, "I Ernst Jüngers fotspår" - Upplev historien, Militär historia nr 3 2011

17 May 2010

"De Bazancourt à Favreuil: Sur les traces d'Ernst Jünger"


René Senteur has written and published a book about Ernst Jünger and his 1914-1918 war experience, De Bazancourt à Favreuil: Sur les traces d'Ernst Jünger (2010).

René Senteur writes about his book:
After years of research, I’d like to present to you my book on Ernst Jünger and the Great War. In this book, I’ve tried to place the actions and events described by Jünger in his work In Stahlgewittern (Storm of Steel) in their military and historical context. Every chapter deals with the corresponding chapter in Jüngers book and has been split up into 2 parts. The first part describes in detail the events and actions from a historical viewpoint: to what purpose the author and his brothers in arms of the 73rd Füsilier Regiment where there, what role did they play? Who were their adversaries? To what extent Storm of Steel is historically correct? The second part gives a description of the terrain in its actual condition, which helps to visualize the events described and could be used as a battlefield-guide. This book, for the moment only available in French, contains 160 pages in A4-format and over 250 illustrations: 110 colour photos amongst which recreations of some of the uniforms worn by Jünger, 120 BW photos most of which haven’t been published before and 20 colour maps. This book is an auto-publication and has been printed in 500 copies only. Price 30,00 € incl. VAT (+ shipping)

For any info-request or to order this book, please contact René Senteur via his web site Orages d'acier.

1 Dec 2009

Fußnote zur Fußnote 40. 2.) Iffezheim


The steel cupola of the French Maginot Line on the western embankment of the Rhine about 500 meters south of the Wintersdorf Bridge (L78b road), the northern of the two bridges at Iffezheim.
Photo: Michael Pfahler © All rights reserved.


Auwaldhütte, 28. März 1940

“Seit zwei Tagen hause ich in meinem neuen Gefechtsstand, einer Holzhütte inmitten des lichten Auwaldgürtels, der den Rhein und die verschlungenen Altwasserarme vor Iffenzheim umschliesst. Erhöte Stege führen zu den Kampfbunkern am Flussufer.”

Auwaldhütte, 14. April 1940

“Am frühen Morgen weckten mich die Maschinengewehre vom Panzerwerk 'Roter Rhein' – das neue in der oberen Scharte des Panzerturmes und das überschwere, das unseren rechten Flügel flankiert. Ich rief Erichson an und gab ihm Feuerbefehl. Dann fuhr ich, nachdem ich mich hastig angezogen hatte, mit dem Rade durch den Auwald nach vorn.

Kurz vor dem Stand geriet ich in eine Garbe, die in die Pappelstämme klatschte, und suchte eilig den Verbindungsgraben auf. Spinelli, der bereits an Ort uns Stelle war und mit der Besatzung hinter der Betonwand des Bunkers stand, winkte mich richtig ein. Ich liess zwei schwere Gewehre auf die Scharten richten und teilte Scharfschützen ein. Dann ging ich, um noch einen guten Richtschützen zuzuziehen, zu Erichson, in dessen Kampfraum ich den Krankenträger fand. Er war damit beschäftigt, Erichson zu verbinden, der stark am Halse blutete, auch hatte er drei Schützen, die surch Splitter verletzt waren, mit Jod betupft. Sie waren alle benommen wie Fische, die plötzlich an die Luft gezogen sind.

Ich hörte, dass ein Schartentreffer mit lautem Knall und einem Feuerstrahl im Raum auseinandergeflogen war. Andere Geschosse hatten das Maschinengewehr am Lauf getroffen und das Zielfernrohr gekappt, das auf dem Tische lag. Zum Glück war auch Erichson nur leicht verletzt, so dass ich mich gleich wieder zu jenem Stande begeben konnte, der unser Brennpunkt ist.

Die Garbe strich noch durch den Wald, in dem mir der Verbindungsgraben zustatten kam. Freilich war er noch nicht durchlaufend ausgebaut, so dass es auch Stücke zu überspringen gab. Sehr gut die Kalkulation an Strecken, an denen es so über Deckung geht. Der Geist stellt immer eine scharfe Wahrscheinlichkeitsrechnung an, ehe der Körper springt.

Vor dem Stande hatte Spinelli schon alles aufgebaut. Ich ging noch einmal an das Scherenfernrohr und visierte die Scharte an, aus deren Schlitz ein neues und stärkeres Gewehr als jenes vor unserer letzten Räucherung hervorragte. Nachdem ich den Richtschützen eingeschärft hatte, dass es von ihnen abhänge, ob der Beschuss ernsthaft erwidert würde oder nicht, gab ich das Feuer frei. In diesem Augenblick strichen drüben, wie vor einer Zauberhandlung, zwei Elstern mit leuchtend weissem und erzgrünem Schimmer von den Bäumen über die Kuppel ab.

Dann hämmerten die Gewehre, und die glühenden Garben trafen sich im Schartengrund. Zuweilen griffen die Geschosse höher und schnitten den Pappeln, die im Innenhof des Werkes wachsen, die Zweige ab, oder sie rutschten, und die Einschläge stäubten auf den Beton der Mauer und spritzten in den Rhein. Andere zupften an der Trikolore, die neben dem Turme weht.

Ich sah, wie drüben das Gewehr das Feuer sogleich erwiderte, doch hörte nach einer kurzen Spanne das Stossen der von einem leichten Dampf umspielten Mündung auf. Ich hatte das vorausgesehen, denn das Dauerfeuer hält die Waffe gleich einer Zange fest, da die Bedienung nicht wagt, die währenddessen zurückzuziehen. So schlägt man sie mühelos entzwei.
Nach diesem Zwischenspiel ging ich zum Frühstück und war dann, wie jeden Sonntag, in Iffenzheim bei Dr. Eiermann, zu Hecht und Moselwein. Der Morgen war rein, klar, frisch in den Farben; auch kehrt im Feuer das Bewustsein, das sich doch stets in Teilen ausserhalb befindet, als aufmerksamer Wächter in den Körper zurück. Man fordert in der Krisis die Aussenstände ein.

Am Abend erfuhr ich, dass der pfenniggrosse Splitter, der Erichson getroffen hat, tief eingedrungen ist. Verletzungen am Hals sind immer peinlich, da sich durch diesen Teil die Lebensbahnen wie durch einen Isthmus ziehen.

Bei den Scharmützeln fühlt man sich hinter den Gewehren in der offenen Feuerstellung wohler als in den Bunkern am Feuerstand. Die winzigen Schlitze und Scharten, durch die das Auge des Verteidigers aus den festen Werken auf das Gelände späht, gleichen Magneten, die die Feuermassen des weiten Raumes auf sich ziehen. Auf diese Weise gerät die Mannschaft, wie in den Taucherglocken der Tiefsee, unter Überdruck. Die Werke sind Mammute des Widerstandes, aber vielleicht gerade deshalb vom Aussterben bedroht, weil der Gedanke der Verteidigung so rein in ihnen zum Ausdruck kommt."


Diary notes from the Westwall at Iffezheim, the Spring 1940.
Quotes from Ernst Jünger,
Strahlungen (Gärten und Strassen. Aus den Tagebüchern von 1939 und 1940),
published on the Internet at strahlungen2010.blogspot.com



Locating the fortifikations where Ernst Jünger was in the Iffezheim area is somewhat problematic as the riverbed of the Rhine has changed since the war. It is however more straightforward to find the French steel cupola "Roter Rhein". According to Boris Traub in Iffezheim there is only one such construction in the area at the French side of the river.


Location of a steel cupola (see picture above) of the French Maginot Line opposite Ernst Jünger at Iffezheim 1940, at point 119 on the French IGN map, close to a small marina.



Bunker at the German side of the Rhine, about 500 meters south of the Wintersdorf bridge, opposite the French steel cupola.
Photo: Michael Pfahler © All rights reserved.



Bunker at the German side of the Rhine, about 500 meters south of the Wintersdorf bridge, opposite the French steel cupola.

Photo: Michael Pfahler © All rights reserved.


Thanks for all help Michael Pfahler!

6 Apr 2009

"De okända soldaternas historia" - "Finding the Fallen"



Kunskapskanalen på SVT visar nu på söndagar kl 22.00, med repris tisdagar kl. 00.00, den första säsongen av den brittiska dokumentärserien "Finding the Fallen", från 2005: "De okända soldaternas historia".

Söndag 5 april, del 1: Slaget vid Loos 1915 - det underjordiska kriget. Ett av första världskrigets mest helvetiska slag utkämpades i tunnlar under ett franskt kolfält. Här stupade 50 000 britter. I en krater hittar programmets arkeologer, historiker och rättstekniker en gigantisk begravningsplats med kvarlevor och personliga ägodelar efter de stupade. Utifrån dessa fynd pusslas bilden av deras livsöden ihop. Man lyckas identifiera en tysk soldat - som kan ha tjänstgjort med en viss korpral Hitler... Repris tisdag 7 april kl. 00.00.

Söndag 12 april, del 2: Passchendaele 1917 - dränkta i lera. Mer än en halv miljon soldater dog i striderna vid Passchendaele, varav många drunknade i slagfältets djupa lera. När teamet gräver ut ett skyttegravssystem finner de ett armbandsur, en alldeles ny uppfinning vid den tiden, anpassad för krigförandets behov. Klockan visar sig ha mycket att berätta. Repris tisdag 14 april kl. 00.00.

Söndag 19 april, del 3: Serre. Repris tisdag 21 april kl. 00.00.

Söndag 26 april, del 4: Ypres. Repris tisdag 28 april kl. 00.00.

Söndag 3 maj, del 5: Beaumont Hamel. Repris tisdag 5 maj kl. 00.00.

Se recension av boken Digging the Trenches: The Archaeology of the Western Front, som handlar om just ovanstående utgrävningar.

7 Mar 2009

Fußnote zur Fußnote 127: Guillemont


British aerial photograph of Guillemont 1 July 1916.


British aerial photograph of Guillemont 4 July 1916, that is almost two months before Ernst Jünger arrived to the battlefield.

See also the recent posting below, and this older posting and this and this!

Pics published first at the Great War Forum!

4 Mar 2009

Footnote to Jünger's diary drawing of Guillemont at page 47 of Das Begleitbuch zu Ernst Jünger 'In Stahlgewittern'



Map showing well-known locations in the Guillemont area in late July 1916, notably the join of the British and French lines on the Somme before the battle for Guillemont. Notice also the light railroad, mentioned in the caption.

27 Jan 2009

Landhausschule, Heidelberg


Photo: Michael Pfahler © All rights reserved.


Photo: Michael Pfahler © All rights reserved.

"Der Zug brachte uns nach Heidelberg. Beim Anblick der von blühenden Kirschbäumen bekränzten Neckarberge empfand ich ein starkes Heimatgefühl. Wie schön war doch das Land, wohl wert, dafür zu bluten und zu sterben. So hatte ich seinen Zauber noch niemals gespürt. Gute und ernste Gedanken kamen mir in den Sinn, und ich ahnte zum ersten Male, daß dieser Krieg mehr als ein großes Abenteuer bedeutete. [...] Die Wunde war in vierzehn Tagen geheilt."
Ernst Jünger, In Stahlgewittern, S. 38.

"In schöne weiß Betten gelegt, gut genährt, fuhr ich durch das schöne deutsche Land bis Heidelberg, wo ich in der Lazarett „Landhausschule“ unterbracht wurde. Als ich durch der Heidelberger Blutenpracht aus dem Zuge gesehen wurden, dachte ich nicht, daß ich wieder in den Krieg hinausmußten."
Ernst Jünger, "Kriegstagebuch", Band 2, 24. IV. 1915.
"Vor über zwei Jahren fuhr ich zum erstem Mal verwundet in das blühende Heidelberg ein. Da schlug das Herz höher, es war einer der schönsten Augenblicke und ich dachte, daß nun wohl bald der Friede kommen würde. Es muß, doch Fruhling wurden!"
Ernst Jünger, "Kriegstagebuch", Band 11, 24. V. 1917.

Diary quotations published on the Internet by
Arnout Arens,
Die Ode des Schlachtfeldes. De Konservative Revolution in Ernst Jüngers Kriegstagebuch, p. 62.


14 Jan 2009

Fußnote zur Fußnote 40. 1.) Greffern


Westwall bunker from Regelbau 10, east of Greffern.
Photo:
Michael Pfahler © All rights reserved.

Bei Greffern, 11. November 1939

“Nach Mitternacht trifft, ganz durchnässt, die Turppe ein. Die Gruppen werden durch Führer zu ihren Werken gebracht. Ich ziehe mit dem Kompanietrupp in unseren Bunker, der zwanzig Pritschen fasst, und habe, da es nicht leicht fällt, hier einzuschlafen, Musse, mich in der neuen Umgebung umzusehen. Sie ist kälter, ungemütlicher als die entsprechenden Orte im Weltkrieg - schon desshalb, weil man damals in Holz und Erde hauste, während jetzt Beton und Eisen an ihre Stelle getreten sind. Die Architektur ist schwer und niedrig, wie für Schildkröten berechnet, auch erwecken die schweren Stahltüren, die luftdicht zuschnappen, ein Gefühl, als zwängte man sich in Kassenschränke ein. Der Stil ist finster, unterirdisch, eine Durchdringung von vulkanischem Schmiede- und rohem Zyklopenelement. Gleich neben dem Eingang steht ein Topf mit einer kalkigen Flüssigkeit, wohl gegen Kampfstoffverletzungen. Die Luft ist warm, ölig, schlägt sich feucht an den Wänden nieder; sie riecht nach Gummi, Steinkohlenfeuer und Eisenrost. Da sie sich schnell verschlechtert, muss jeder abgelöste Posten noch eine Viertelstunde an der Kurbel eines grossen Entlüfters drehen, der Frischluft durch einen Filter presst. Dazwischen hört man die Schläfer im Traume murmeln und die Klappen des Kastens fallen, an dem die Fernsprechwache sitzt. Sie antwortet mit 'Hier Führer Kühlraum', wenn sie von meinem Zügen 'Klara', "Fliederbusch" und 'Limburg' angerufen wird. Auch melden sich das grosse mir unterstellte Werk 'Alkazar' als 'Fliegenpilz', das Bataillon als 'Dämmerlicht' und das Regiment als "Adonis". Das Kauderwelsch passt nicht übel zur Architektur. Hinzu kommt für mich, dass ich neu in der Truppe bin. Die Aufgabe wird mir gleichsam als Silbenrätsel vorgeschüttet, aus dem ich erst den Text zusammensetzen muss.“
Schilfhütte, 13. Februar 1940
“In den Morgenstunden wird es in der Schilfhütte kühl. Obwohl ich unter drei Decken und meinem Mantel im Schlafsack liege, tastet sich die Kälte allmählich zum Körper, bis an die Pulse, durch, und nach einer Weile unruhigen Schlummers entzünde ich die Kerze, die auf dem Wandbrett steht. Ihr Schein fällt auf die Decke, die aus Lagen des langen gelben Schilfes gebildet ist, das hier in feuchten Niederungen und am Rand der Seen wächst. Sein hohes knotiges Stroh wird in der Stellung so mannigfach verwendet, dass es ihr das Gepräge oder die Stimmung gibt. Vor allem liefert es den Stoff zur Tarnung der Strassen und Anmarschwege, die es duch langgedehnte Spanische Wände zugleich verblendet und weithin sichtbar macht. Auch sind die Ufer des Rheines zu beiden Seiten durch solche Rohrgardinen abgeschirmt. Und endlich dienen diese schlanken Halme zur Deckung der Wände und Dächer aller Bauten, die nicht, wie die Bunker, rein dem Kampfe gewidmet sind - wie der Latrinen, der Postenstände und der Hütten, in denen die Mannschaft wäscht und kocht und ihre Waffen reinigt und die wie Lauben oder Nester flüchtig an den Beton der Werke angeheftet sind. Während den Bunkern und den Drahtverhauen in dieser Winterlandschaft eine bleierne Schwere innewohnt, verleihen die gelben Bänder und Hütten ihr einen freien und sonderbaren Zug. So könnten Welten, in denen intelligente Vöge wohnen, besiedelt sein.

Neben der Kerze liegt ein Handbuch, in dem ich noch ein wenig lese, zumeist die Bibel und in diesen Tagen Boëthius. Weitere Bücher, draunter auch Schiess- und Kampfvorschriften, sind auf einem Holzbord aufgeschichtet, das sich nahe dem Schilfdach an der Wand hinzieht. Gleich über dem Lager sind Pistole, Gasmaske und Fernglas an Nägeln aufgehängt. Sonst weisen die rohen Bretter als Schmuck nur eine Stellungskarte auf. Zu erwähnen sind ferner der mit Karten und Papieren reich bedekte Tisch nebst einer Wandbank und dem Telefon, der Koffer und der kleine Ofen, der in seiner von der Glut gebräunten Ecke steht. Neben ihm trocknen kurze Knüppel von Erlenheistern, die ich am Schwarzbach fällen liess. Ihr Holz ist glänzend, hell genarbt und an den Schnitten gelblichrot verfärbt. Die Ofenhitze entlockt ihm einen Duft, der die Erinnerung an heisse Sommerstunden in den Sümpfen weckt.

Kurz vor acht Uhr tritt Rehm herein und zündet Feuer an. Dann giesst er Wasser ein und reicht mir beim Waschen und Rasieren die Gegenstände zu. Sehr aufmerksam und immer ein Augenblickchen eher, als ich sie brauche, als nähme er an einer feierlichen Handlung teil. Inzwischen fängt der Rest des Wassers an zu kochen und dient zum Teeaufguss. Es folgt das Frühstück mit Brötchen und Butter aus dem Dorfe Greffern; Ihm schliessen sich die ersten Geschäfte an.

So lese ich die Berichte des Offiziers und Unteroffiziers vom Stellungsdienst, während sich Urlauber und Arbeitskommandos abmelden. Neben der Schilfhütte liegt ein zweiter, ähnlicher Bau, in dem der Kompaniertruppenführer, wenn er des Morgens aus dem Bunker kommt, an seine Arbeit geht. Am Mittag trifft der Hauptfeldwebel aus Stollhofen hier mit Befehlen und der Unterschirftenmappe ein.

Während des Frühstücks hat Rehm die Blende vor dem Fensterchen entfernt; ich blicke aus ihm, wie schon so oft in meinem Leben, auf die Geflechte und Stacheln des Drahtverhaues, wie er, zusammen mit dem Sprengstoff und den Splittern, zu den Symbolen unserer Zeit gehört. Darüber leuchtet im Hintergrunde die Kuppel des Kirchturms von Stollhofen, und wenn ich mich dicht an die Scheiben beuge, fange ich mit dem Auge zugleich die Kirche von Schwarzenbach ein, die als ein mächtiges rotbraunes Steingebilde in unserem Rücken liegt. Sie scheint für ein so kleines Dort gewaltig, doch das erklärt sich daraus, dass sie als Zeugin eines längst zerstörten Klosters erhalten blieb. Zuweilen, wenn ich in Schwarzenbach zu schaffen habe, steige ich über wüste Böden und ein Gewirr von Treppen in ihren Turm hinauf, in dem ich die Batterie, die meinen Abschnitt überwacht, eine Beobachtung unterhält. Es ist dort recht gemütlich; ein elektrischer Ofen heizt die kleine Türmerstube, an deren Wände Schusstafeln, Feuerpläne und Tabellen hängen und durch deren Auslug man bei klarem Wetter das Strassburger Münster sehen kann.

Meist wird es zehn Uhr oder später, ehe der Rundgang durch die Stellung beginnt. Ich fange ihn, nachdem ich die Reservebunker besichtigt habe, über den Einstieg der Elefantenbrücke am rechten Flügel an. Die Posten und die Kommandanten melden auf die vorgeschriebene Weise, und zuweilen trete ich mit vorgefasster Absicht in eins der Werke ein. So prüfe ich einmal, ob die Handgranaten an ihrem Platze lagern, dann, ob die Türen luftdicht schliessen, ob die Waffen auf die befohlenen Ziele zeigen und ob die Bunkerbücher tagtäglich nach dem vorgeschriebenen Schema ausgefertigt sind. Auf diese Weise komme ich über die Zugführerbrücke bis zum Werk III mit seinen beiden Türmen und von dort zur starken Panzerfeste 'Alkazar', die fast am linken Flügel liegt. Während des Rundgangs melden sich die Führer der im Abschnitt eingesetzten Pionier- und Arbeitszüge und ebenso die beiden Unteroffiziere, denen der Stellungsbau und die Beobachtung des Feindes besonders übertragen sind.

Da drüben die Ufer dicht bewaldet sind, ist von den Franzosen wenig wahrzunehmen, eine vorgeschobene Postierung ausgenommen, die von uns als 'Grosse Tarnung' bezeichnet wird. Das ist ein Bauwerk, dessen Art uns Stärke unklar sind, da es sich gänzlich hinter dichten Matten und Tannengrün verbirgt. Doch ist es gut besetzt, wie aus den Posten, die sich sorglos zeigen, zu schliessen ist; auch wirbeln über die grünen Mauern Wolken von Tabakrauch empor.

Endlich, und möglichst um die Mittagsstunde, pflege ich noch in der Küche vorzusprechen, die im Zollhaus von Greffern liegt. Hier ist die Aufbewahrung, Güte, Zubereitung und Menge der Speisen nachzuprüfen, wobei es manchen Anstand gibt.

Den Rückweg nehme ich dann über den 'Toledo'-Graben, der vom 'Alkazar' durch die leeren Felder zum Gefechtsstand führt. Der Pfad liegt verödet, da er sich zum Teil durch überschwemmte Wiesen zieht, auf denen man mit Gummistiefeln die Fährte spüren muss. Dennoch ist dieser Abschnitt meines Ganges mir der liebste, und ich betrachte die halbe Stunde, die ich auf ihm verbringe, als mein Eigentum. Sie ist die einzige, die ich in voller Einsamkeit geniesse und die Ähnlichkeit mit meinem Leben in den vergangenen Jahren hat. So spinne ich auch in ihr die abgerissenen Pläne wieder an.

Diese Strecke mit ihren wechselnden Beständen lädt dazu ein, in kleinen Exerzitien Gedanken vorzuordnen und wieder zu zerstreuen. Sie führt entlangt alter Weiden, deren hohle Stämme sich halb im vergilbten Schilf verbergen, und mündet hier und dort in Mais- und Tabakfelder, die nicht abgeerntet sind. Diese Bestände wechseln mit dem hohen, verdorrten Kraut und Tobpinambur, die man im Volk die Schnapskartoffel nennt und deren in Zehen gespreizte Wurzel verfüttert wird. Dem gleichen Zwecke dienen schwere weisse Rüben, die in dem Viertel, in dem sie über dem Boden stehen, von der Sonne gerötet sind. Man erntet zunächst ihr grünes Kraut und mietet sie an Ort und Stelle in kleine Hügel ein, die dann im Winter nach Bedarf geleert werden.

Zuweilen belibe ich auch stehen, um mit meinem guten Glase die Tiere in den öden Feldern zu beobachten. Der Kiebitz flattert schreiend um die Ränder der überschwemmten Stücke, auf deren Inseln dunkle Schwärme von Krähen Wacht halten. Im Dickicht der Hindernisse, die in vielen Reihen labyrinthisch die Front begeliten und hoch von dürrem Gras durchsponnen sind, haben sich Rebhühner und Fasane eingenistet; sie schwirren vor dem Fuss des Wanderers davon. Sehr prunkvoll ist der Anblick des Fasanenhahns, der wie ein Spielwerk im Schimmer seiner bunten Bronzen aufsteigt, mit langem, durch den Wind gewellten Stoss. Auch Rehe treten in das Erlendickicht des Schwarzbachgrundes ein, während man in den kahlen Wipfeln seiner Pappeln Raubvögel Auslug halten sieht. Sie scheinen vor allem nach Maulwürfen auszuspähen, die das hohe Grundwasser dicht am Lichte bauen zwingt. Daher sind sie so wohlfeil, dass nur ihr Eingeweide noch ausgeschnäbelt wird, indes man die kleinen roten Rippenstücke verschmäht auf den verwaisten Hügeln leuchten sieht.

Über die mittelere der Schwarzbachbrücken kehre ich zum Gefechtstand zurück. Um diese Zeit pflegt Rehm Ausschau nach mir zu halten, und wenn ich die Tür der Hütte offne, dampft die Suppe auf dem Tisch. Meist gibt es Nudeln, Graupen, Weisskohl, Steckrüben oder Reis, im Glücksfall auch Linsen, Gulasch oder eine Scheibe Fleisch. Da ich den Abschnitt durch den Kompanietruppenführer, einen Oberförster, bejagen lasse, hängt in unserer Waffenkammer zuweilen auch etwas Wils, das wir für kleine Feste aufsparen.

Der Nachmittag wird meist mit kleinen Dienstgeschäften und Papierkrieg ausgefüllt. Zuweilen wandelt sich die Schilfhütte auch zum Tribunal, mit peinlichen Vernehmungen bei Kerzenlicht. Es handelt sich dabei stets um die gleichen Vergehen: Urlaubsüberschreitung, unerlaubte Entfernung, um in den kleinen Wirtschaften der Dörfer zu zechen oder Mädchen aufzusuchen, und Verstösse gegen die Wachtvorschirft. Der Nervenkrieg versetzt die Menschen in einen Zustand der Unfreiheit, in dem der reine Ablauf der Zeit bereits als Schmerz empfunden wird. Indem der Einzelne dem zu entrinnen sucht, fügt er sich leicht Beschädigungen zu.

An manchen Nachmittagen mache ich auch blau bei einem guten Kaffee, der mir von Freunden in feingemahlenen Portionen gespendet wird. Am Brett des kleinen Fensters picken Buchfinken, Blaumeisen und Hänflinge die Kuchenkrümel auf, unter denen eine kleine, rostrote Ratte Nachlese hält. Sie haust in den mit Weidengeflecht verstärkten Wänden der Schilfhütte, und jedesmal, wenn sie in ihr Nest einfährt, wird sie von ihren Jungen mit feinem, freudigem Pfeifen begrüsst. In anderen Teilen des Geflechtes treiben Maulwürfe, die Rehm als 'Hamster' bezeichnet, ihr Wesen - wühlende, räumende Beweger von Lasten, die ein Geräusch erzeugen, das die Fähigkeit so kleiner Tiere bei weitem zu übersteigen scheint.

Dann naht die angenehme Stunde, in der mit der Abenkost zugleich die Post nach vorne kommt. Auch meldet sich die Abteilung zurück, die an der Reihe war, nach Schwarzenbach zum Baden geschickt zu werden - meist ein wenig angeheitert, doch ist diese Unordnung gesetzlich, da laut Kompaniebefehl nach dem heissen Bade, um Erkältungen vorzubeugen, ein Wirtshaus aufzusuchen ist.

Zum Abendessen setzt Rehm Wachskerzen auf, die einen angenehmen Duft ausströmen. Es folgt nun eine ausgedehnte Beschäftigung mit Büchern, da ausser der Korrespondenz die Leküre als einzige der gewohnten Geschäfte ist, das sich hier weitertreiben lässt. In den ersten Wochen pflegte ich um diese Stunde wie zu Hause Tee zu trinken, doch machte ich die Erfahrung, dass beim Leben so dicht am Boden Rotwein besser bekommt. Auf diese Weise lernte ich den deutschen Burgunder kennen, gegen den ich, wie gegen den deutschen Kaviar, ein Vorurteil besessen hatte, das unberechtigt gewesen war. In seinen besten Jahren, Lagen und Gewächsen gewinnt er einen kapriziösen Geist, den südlichere Gebirge zu entwickeln nicht fähig sind.

Natürlich gehören auch diese, wie alle vierundzwanzig Stunden des Tages, zum Dienst, und die Musse gleich der einer Spinne im Netz. Sowie an irgendeinem Punkt eine Berührung oder Beobachtung erfolgt, ertönt das Summen des Telefons. Gegen elf Uhr treffen die Melder von den Zügen ein, und um Mitternacht geht die Mogenmeldung an das Battailon.

Damit ist der Tag beendet, wenn nicht noch ein letzter nächtlicher Rundgang durch den Abschnitt folgt.”

Diary notes from the Westwall at Greffern, the Winter 1939/1940.
Quotes from Ernst Jünger,
Strahlungen (Gärten und Strassen. Aus den Tagebüchern von 1939 und 1940),
published on the Internet at strahlungen2010.blogspot.com



Ernst Jünger’s bunker at Greffern was (according to Boris Traub) in the second line of the Regelbau 10. The remains of it, with a remaining inscription, is to be found east of Greffern.



Photo: Michael Pfahler © All rights reserved.



Photo: Michael Pfahler © All rights reserved.



Warning signs at the Westwall bunkers at Greffern.
Photo: Michael Pfahler © All rights reserved.


About 50 Westwall bunkers in the Greffern, Schwarzach, Stollhofen and Söllingen (Rheinmünster) area have been removed by German authorities. Originally there were five bunkers in Jünger's "Schwarzbachbogen". Now only one is remaining. Surrealistically, as the French and Belgian authorities have realized the important culture heritage value of the material remains of the World War One, the German authorities still fail to do so concerning the archaeological evidence of the Third Reich. One might naïvely believe that keeping the memory of the Nazi period is of high priority for the German authorities, but in reality they are bulldozing away the Nazi past, one trace after another, in secret.



Deutsches Bundesarchiv (German Federal Archive), Bild 146-1985-077-27, Getarnter Bunkerbau bei Greffern. März 1940. Thanks Boris Traub!

9 Jan 2009

Seeigeln, Muscheln und Ammoniten [Fußnote zur Fußnote 200.]

"Jedesmal, wenn ich den Abschnitt durchschritt, kam ich mit Taschen voll Muscheln, Seeigeln und Ammonshörnern in den Unterstand zurück."







Seeigeln,









Muscheln









und Ammoniten.

1 Jan 2009

Riqueval Bridge photo at IWM

Photograph IWM Q 9534, linked from The Wilfred Owen Multimedia Digital Archive.

This photo is "one of the most famous photographs of the war" according to the well-known battlefield-book authors Tonie and Valmai Holt. The legendary Western Front guide book writer Mrs. Rose E. B. Coombs writes that it is “one of the most impressive photographs in the Imperial War Museum collection”.

At the photo Brigadier-General J. C. Campbell is addressing hundreds of British soldiers on the slope of the St.-Quentin canal beside the Riqueval Bridge the 2nd October 1918.

The Riqueval Bridge was captured almost intact by the British on the 29th September 1918. In this battle the famous British war-poet Wilfred Owen (1893-1918) crossed the canal a little way south of the bridge.

Ernst Jünger does not mention the Riqueval Bridge in his account In Stahlgewittern, although the "Roman road", which passed the bridge, is mentioned as the left (south) limit of his company sector in May-June 1917.

24 Dec 2008

Weihnachtsabend, Monchy 1915


Aerial photograph of Monchy-au-Bois, north towards right. Ernst Jünger gives several different descriptions of which sector was his, or/and where he was (not necesserily incorrect - he was at diferent sector at different periods). The sector with the left flank at the road leading to Berles-au-Bois, which he writes was his sector, is to the right in the picture. "Sector C", which Jünger also wrote was his sector, is to the left in the picture, that is the south part, although he described it as the center.
Photograph from Friedrich Seesselberg, Der Stellungskrieg 1914-1918 (Mittler Verlag, 1926), reprinted in the fantastic DVD-Rom Le rouge et le Gris: Ernst Jünger dans la Grande Guerre, by François Lagarde.


From Ernst Jünger, In Stahlgewittern, pp. 65-66:
"Die Witterung wurde gegen Weihnachten immer trostloser; wir mußten Pumpen im Graben aufstellen, um des Wassers einigermaßen Herr zu werden. Während dieser Schlammperiode stiegen auch unsere Verluste bedeutend an. So finde ich unter dem 12. Dezember in meinem Tagebuch: 'Heute wurden sieben von unseren Leuten in Douchy beerdigt und schon wieder zwei totgeschossen.' Und unter dem 23. Dezember steht: 'Schlamm und Dreck nehmen überhand. Heute morgen um drei Uhr sauste donnernd eine Riesenladung in den Eingang meines Unterstandes. Ich mußte drei Leute anstellen, die nur mit Mühe das Wasser ausschöpften, das gießbachartig in den Unterstand floß. Unser Graben versäuft rettungslos, der Schlick steht bis an den Nabel, es ist zum Verzweifeln. Am rechten Flügel kommt ein Toter zum Vorschein, vorläufig nur mit den Beinen.'

Den Weihnachtsabend verbrachten wir in Stellung und stimmten, im Schlamm stehend, Weihnachtslieder an, die jedoch von den Engländern mit Maschinengewehren übertönt wurden. Am Weihnachtstage verloren wir einen Mann des dritten Zuges durch Querschläger in den Kopf. Gleich darauf versuchten die Engländer eine freundschaftliche Annäherung, indem sie einen Christbaum auf ihre Brustwehr stellten, der jedoch von unseren erbitterten Leuten mit einigen Schüssen heruntergefegt wurde, was der Tommy wiederum mit Gewehrgranaten beantwortete. So verlief unser Weihnachtsfest recht ungemütlich."
From Jünger's original diary (Ernst Jünger, "Kriegstagebuch", Band 3., pp. 112-116):
"24. XII. 1915
Dar Schlamm und Dreck nimmt überhand. [...] In meinem Zuge, dem Sappenloch gegenüber, kommt ein deutscher Toter zum Vorschein. Vorläufig mit den Beinen. An einem Fuß hat er Schnurschuh, der andere ist aus dem Gelenk gefallen und mit einem braunen Strumpf und feldgraue Hose bekleideter Fußstummel scheut in den Graben.

Jetzt ist Weihnachtsabend. Ich sitze am Schreibtisch, über den mein Bursche August eine Zeltbahn gehängt hat, und lasse mir Grog zubereiten. [...] Jetzt lieft wenigstens ein Tannenreises auf dem Tisch, und wenn auch die Kugeln über den Unterstand pfeifen, die Maschinengewehre summern und die schwere Artillerie trotz Weihnachten nicht feiert, so liegen dochganz andere Hoffnungen vor mir. [...] Soeben singen etliche unsrer braven Füsilieren 'Stillte Nacht, Heilige Nacht' und andre Weihnachtslieder. Ein engl. M.G. sucht sie zu übertönen, doch sie hielten aus."

7 Nov 2008

Jünger-Haus wird Gedenkstätte


cicero.de:

Das Ernst-Jünger-Haus in Wilflingen wird bis zum Herbst 2010 saniert und zu einer Gedenkstätte umgestaltet. An der baulichen Instandsetzung des Hauses, in dem Jünger über fünfzig Jahre gelebt und gearbeitet hat, wird sich die Denkmalstiftung Baden-Württemberg „maßgeblich“ beteiligen.

Das Ernst-Jünger-Haus in Wilflingen wird bis zum Herbst 2010 saniert und zu einer Gedenkstätte umgestaltet. An der baulichen Instandsetzung des Hauses, in dem Jünger über fünfzig Jahre gelebt und gearbeitet hat, wird sich die Denkmalstiftung Baden-Württemberg „maßgeblich“ beteiligen. Damit werde es möglich, das gefährdete Kulturdenkmal zu retten und das Jüngersche Wohnhaus als literarische Gedenkstätte zu erhalten, teilte das Deutsche Literaturarchiv in Marbach mit, das Jüngers Nachlass besitzt. In Wilflingen sollen dann „bedeutende Teile der Bibliothek des Schriftstellers“ in authentischer Atmosphäre zu sehen sein. Der Eigentümer des ehemaligen Forsthauses, Franz Schenk Freiherr von Stauffenberg, sicherte der der Ernst-Jünger-Stiftung einen neuen Mietvertrag über zwölf Jahre zu. Wie es weiter hieß, sei zwar die Miete gesichert, nicht aber der Museumsbetrieb. Die Stiftung bittet deshalb um Spenden.

Sanierung des Ernst-Jünger-Hauses in Wilflingen gesichert

Das Jünger-Haus

Photo Gallery

27 Oct 2008

Fußnote zur Fußnote 48: Reims


View from the cathedral Notre-Dame de Reims 1919. The cathedral was rebuilt after the war and is since 1991 listed as UNESCO World Heritage. Much of the old town was rebuilt in art déco.

Reims is the obvious place to look for accommodation when the sites related to Jünger in the area are visited.


However, a visit of one of the many famous champagne companies' caves and tunnels ("crayeres"), which together form a many kilometre long maze below the city, is also memorable.


View from the small and rather cheap but ok Ardenn Hôtel, at the small quiet street Rue Caqué, no. 6, 51100 Reims.
Photo: Nils Fabiansson
© All rights reserved.

18 Oct 2008

The French and the British at Monchy

According to In Stahlgewittern Jünger met face to face a British officer from the "Hindostan-Leicestershire" regiment the 12th December 1915 when the trenches were flooded on both sides of no man's land - they could identify the British regiment by the their particular cap badges, he writes. There was however no such regiment in the British Army, Jünger had taken the words on the badge literally: The Leicestershire Regiment had been given the honour of wearing the insignia of a tiger superimposed with the word "Hindoostan", in recognition of its long stay in India in the 17th century - quite like Jünger's 73rd Fusiliers was the "Gibraltar", entitled to wear particular cuff-titles etc.


Jünger writes in the beginning of the "Douchy and Monchy" chapter, that ahead of him on his foot march from St.-Léger to Douchy back to his regiment (late September 1915) "the French autumn offensive was in full swing", that "the front manifested itself as a long, billowing cloud over open country", and that French planes came down very low.

But the French autumn offensive was further north - at Monchy the opponents where British. In August 1915, that is a month before Jünger's arrival, the British Army had taken over from the French Army in the sector of the Somme, from south of Arras to the Somme river. Actually, Berles-au-Bois, in front of Monchy, remained in British hands from August 1915 until the end of the war. And the British sector expanded in order to relieve the French: By early 1916 the British held the front line from the Yser in Belgium to the Somme river in France.

The offensive Jünger mentions may have been the (British) Battle of Loos or the (French) Troisième bataille d'Artois (Third Battle of Artois) at Notre Dame de Lorette (Souchéz, Vimy) - both battles were fought in the end of September 1915, although beyond Arras 25-35 kilometres north of St.-Léger and Monchy/Douchy.

Judging from the grave records of the British cemetery Berles-au-Bois Churchyard Extension it seems that the British regiments facing Jünger during his year at Monchy and Douchy were the Leicestershire Regiment from September 1915 (first grave the 9th September) to March 1916; the Royal Fusiliers from March to July 1916, but also the Seaforth Highlanders in April; the Royal Irish Fusiliers from April to May 1916, and the King's Royal Rifle Corps from May to June 1916. Besides them also officers and soldiers from the Royal Garrison Artillery, the Royal Field Artillery, the Royal Engineers and the Machine Gun Corps were buried here during Jünger's stay in this sector.

From the web site of Commonwealth War Grave Comission:

"Berles-au-Bois Churchyard Extension was begun by French troops, whose graves are in the South corner. It was continued by the 46th North Midland and other Divisions from September 1915, until January 1917, when it was closed. There are now over 100, 1914-1918 war casualties commemorated in this site. Of these, a small number are unidentified and one grave, destroyed by shell fire, is represented by a special memorial. Fourteen French graves and one German have been removed to other cemeteries."

5 Oct 2008

Die Mulde & die Holhwegstellung [Fußnote zur Fußnoten 259-262]


Photo: Nils Fabiansson © All rights reserved.
(Western liegt links.)

29 Sept 2008

Footnote to footnote 322: The lost diary notebook

What happened to Ernst Jünger's last diary notebook, which he lost the 25th August 1918?

Is it decaying in a field at Favreuil in France?






Or is it actually among some New Zealander's old grand dad's forgotten collection of war memorabilia from France?





"Wild-Eyes", "the souvenir King", Private Barney Hines, Australian Imperial Force (AIF), during the Third Battle of Ypres, 1917. The picture was published 1917, and according to a popular legend, the German emperor heard of "the souvenir King", and branded him a "barbarian ... typical of Australian Troops on the Western Front". The German emperor is said to have made good his words by putting price on his head, dead or alive.

3 Sept 2008

Cocktail Regniéville Nights



1/2 Rotwein
1/2 Eierkognak
in einem bauchigen Glas


1/2 red wine
1/2 Advocaat
in a big-bellied glass



"Wenn abends die Nebel, sich mit dem schweren weißen Qualm meines Holzfeuers mischend, aus dem Grunde stiegen und ich bei offener Tür im ersten Dämmer zwischen der frischen Herbstluft und der Wärme des Feuers hockte, schien mir ein friedliches Getränk dazu passend: Rotwein mit Eierkognak zur Hälfte in einem bauchigen Glas. Dazu las ich ein Buch und führte meine Aufzeichnungen fort."


"In the evening, when the mists rose off the stream bed, and mingled with the heavy white smoke of my wood fire, and I sat in the gloaming with the door open, between the chill autumnal air and the warmth of the fire, I thought I had come up with just the right peaceful sort of drink: a fifty-fifty mixture of red wine and advocaat in a big-bellied glass. I would sip the mixture, and read or keep my diary."

7 Aug 2008

Namenloser Wald (3)



Three quite different topographical descriptions of the forested area, which in Ernst Jünger's account In Stahlgewittern (Storm of Steel) is called "Namenloser Wald" ("Nameless Wood"): the modern IGN map, a British trench map from January 1917 and a German map from July 1916 (all reproduced in the same scale).

31 Jul 2008

Dobschützwald (III) - at the "huge cratered field of desperate horror"


Photo: Nils Fabiansson © All rights reserved.

Flämischer Garten mit wiederverwendeten Siegfriedblechen. Jünger verbrachte hier in der Nähe eine Nacht in einem „von den Trümmern eines vernichteten Hauses bedeckten Betonbau, der inmitten eines riesigen Trichterfeldes von grauenhafter Wüstheit lag“. Man beachte die zwei Gartenzwerge (links).

Flemish garden with reused elephant iron close to where Ernst Jünger and his men covered a terrible night in a fortified house in a "huge cratered field of desperate horror". Notice the two garden gnomes to the left (zoomed).

18 Jul 2008

Wäldchen 125, Luftaufnahme - Rossignol Wood, Aerial photograph



Luftaufnahme des Wäldchens 125, die in der Ausgabe von 1925 of Wäldchen 125 abgedruckt wurde. (1) kennzeichnet das Wäldchen, (2) die „Barrikaden“. Man beachte den weißen Kalk der unter starkem Beschuß gelegenen Schützengräben. Das Bild wurde um 90 Grad gedreht und Norden gekennzeichnet.

Aerial photograph of Rossignol Wood, published in the 1925 edition of Das Wäldchen 125 and in the English translation (Copse 125, 1930 and later facsimile editions). (1.) marks the copse and (2.) marks the “Trench Block”. Notice the white chalk from heavily shelled trenches. The photograph is rotated 90 degrees and north-arrow is added.